Bogenschießen im Herbst

Bogenschießen im Herbst u. Winter.

Der goldene Weg!

Der goldene Weg!

Im Spätherbst, wenn die letzten Blätter von den Bäumen gefallen sind und der Nebel aufsteigt, wird das Bogenschießen zu einem meditativen Erlebnis.

Die Welt verliert ihre Farbe und wird zu einem Spiel aus Graustufen. Die kahlen Äste der Bäume ragen wie Skelette in den milchigen Himmel, und das einzige Geräusch ist das sanfte Knistern des Laubs unter den Füßen. Der Schütze steht da, eingehüllt in die feuchte Kälte, die Augen auf ein Ziel gerichtet, das im Dunst verschwindet.

In dieser Stille verschmilzt der Bogenschütze mit seiner Umgebung. Der Atem bildet kleine Wolken. Die Konzentration ist intensiv, der Geist fokussiert. Jeder Muskel ist angespannt und entspannt zugleich, während der Bogen gespannt wird. Der Schütze ist sich nicht mehr der kalten Finger oder des nebeligen Wetters bewusst, sondern nur noch der fließenden Bewegung.

Ein Pfeil wird aufgelegt. Die Sehne wird zurückgezogen. Der Ankerpunkt wird gefunden. Ein Moment der vollkommenen Stille, bevor die Sehne gelöst wird. Der Pfeil saust lautlos durch die Luft und verschwindet im Nebel, unsichtbar für das menschliche Auge. Ein ferner Aufprall verrät, dass das Ziel getroffen wurde.

Nach dem Schuss folgt ein Augenblick der Ruhe. Der Bogen schwingt sanft nach vorne. Es ist eine Zeit der Reflexion und des Nachdenkens. Jedes Schießen ist ein Prozess des Lernens und der Verbesserung. Der Schütze macht sich auf den Weg, um den Pfeil zu bergen. Er tritt aus dem Nebel und kehrt in die Realität zurück, bevor er wieder in die Stille der Konzentration eintaucht.